Warum dein Marketing ohne Dashboard auf Sicht fliegt
Stell dir vor, du steuerst ein Flugzeug – aber dein Cockpit ist dunkel. Keine Höhenanzeige, kein Radar, keine Ahnung, wo du dich befindest. So ähnlich ist es, wenn du Marketing machst, aber keine Zahlen im Blick hast. Du sendest E-Mails, schaltest Anzeigen, postest auf Social Media – und hoffst einfach, dass irgendetwas davon wirkt.
Doch Hoffnung ist keine Strategie. Wenn du nicht weißt, welche Maßnahmen wirklich funktionieren, investierst du Zeit und Budget ins Blaue. Ohne Dashboard fehlt dir die Transparenz über:
- den Return on Investment (ROI) deiner Kampagnen
- die Performance einzelner Kanäle
- das Nutzerverhalten auf deiner Website
- das Zusammenspiel zwischen Awareness und Conversion
Gerade in kleinen Teams mit begrenzten Ressourcen ist das fatal. Du kannst es dir schlicht nicht leisten, Marketing „ins Blaue“ zu machen. Dashboards helfen dir, messbar besser zu werden – ganz ohne Data-Science-Studium.
Was genau ist ein Marketing Dashboard eigentlich?
Ein Marketing Dashboard ist eine benutzerfreundliche, visuelle Oberfläche, auf der du deine wichtigsten Kennzahlen übersichtlich dargestellt bekommst – in Echtzeit oder mit regelmäßiger Aktualisierung. Im Kern ist es ein Steuerungstool, das dir zeigt:
- was du bereits erreicht hast
- was gerade passiert
- wo Potenzial, aber auch Probleme liegen
Ein gutes Dashboard verbindet mehrere Datenquellen miteinander: Google Ads, Meta Ads, Google Analytics, E-Mail-Tools wie Mailchimp oder Brevo, CRM-Systeme wie HubSpot oder Pipedrive – und manchmal auch Offline-Daten aus Excel-Tabellen.
Doch es geht nicht nur um die Anzeige von Zahlen. Ein gutes Dashboard stellt die richtigen Fragen:
- Wie ist mein Leadpreis im Vergleich zur Vorwoche?
- Welche Anzeigen haben den besten ROAS (Return on Ad Spend)?
- Wo verliere ich Nutzer:innen im Funnel?
- Welche Kanäle liefern tatsächlich kaufbereite Besucher:innen?
Die Antwort auf all das findest du nicht mehr verstreut in verschiedenen Tools – sondern zentral, visualisiert und auf den Punkt gebracht in deinem Dashboard.
Diese Arten von Dashboards solltest du kennen
Nicht jedes Dashboard dient dem gleichen Zweck. Unterschiedliche Nutzergruppen, Ziele und Zeithorizonte erfordern unterschiedliche Strukturen. Grob unterteilen wir in:
1. Strategische Dashboards
Sie sind auf das „Big Picture“ ausgerichtet. Sie helfen der Geschäftsleitung oder Investoren dabei, Entwicklungen und Trends zu erkennen. Mögliche Inhalte:
- Marketing-ROI im Jahresverlauf
- Cost per Customer Acquisition (CPA)
- Lifetime Value je Zielgruppe
- Umsatzentwicklung nach Kanal
Solche Dashboards sind selten tagesaktuell, sondern eher monatlich oder quartalsweise relevant – dafür extrem wichtig für die langfristige Steuerung.
2. Taktische Dashboards
Diese richten sich an Marketingmanager:innen oder Teamleiter:innen, die konkrete Kampagnen oder Kanäle steuern. Inhalte könnten sein:
- Klickpreise und Conversions pro Anzeige
- Newsletter-Öffnungsraten nach Segment
- Engagement-Rate auf Social Media
- Zielerreichung pro Funnel-Stufe
Sie sind typischerweise wöchentlich relevant und helfen bei der Feinjustierung.
3. Operative Dashboards
Hier geht es um die Tagessteuerung. Diese Dashboards richten sich an Social-Media-Manager:innen, Performance Marketer oder Agenturen. Typische Inhalte:
- Live-Daten zu Kampagnenlaufzeiten
- Social Media Erwähnungen oder Hashtag-Trends
- Website-Traffic in Echtzeit
- E-Mail-Öffnungen nach Versandzeitpunkt
Sie sind ideal für schnelle Reaktionen und flexible Anpassungen – etwa wenn eine Anzeige plötzlich durch die Decke geht oder unterperformt.
Welche KPIs gehören wirklich in dein erstes Dashboard?
Nicht jeder KPI ist gleich wichtig. Die Herausforderung liegt darin, nicht alles zu messen – sondern das, was zählt. Weniger ist hier mehr. Der beste Start: Wähle maximal 5–8 KPIs, die direkt zu deinem aktuellen Ziel passen.
Hier eine Orientierung:
Für Lead-Generierung:
- Anzahl Leads pro Kanal
- Cost per Lead (CPL)
- Conversion Rate Landingpage
- Verweildauer auf Website
Für E-Commerce:
- Umsatz nach Kanal
- Warenkorbabbrüche
- Durchschnittlicher Bestellwert (AOV)
- ROAS je Anzeige
Für Sichtbarkeit & Branding:
- Impressions & Reichweite
- Verweildauer auf Content
- Social Shares
- Backlink-Wachstum
Für Newsletter:
- Öffnungsrate
- Klickrate
- Abmelderate
- Conversion nach E-Mail
Wichtig: Nicht jede Kennzahl ist eine KPI. Eine KPI (Key Performance Indicator) hat immer Bezug zu einem konkreten Ziel. Klickzahlen allein sind kein Erfolg – aber Klickzahlen im Verhältnis zu Leads, schon eher.
So findest du die passende Strategie für dein Marketing Dashboard
Bevor du überhaupt Daten sammelst, brauchst du eine Strategie. Die meisten scheitern nicht an der Technik – sondern an fehlender Zielklarheit.
Frag dich:
- Was willst du wissen, was du heute noch nicht weißt?
→ Das zeigt dir, welche Metriken du wirklich brauchst. - Welche Entscheidungen triffst du regelmäßig im Marketing?
→ Diese Fragen sollte dein Dashboard beantworten. - Wie sehen deine internen Prozesse aus?
→ Reporting? Wöchentliche Jour fixe? Ad-hoc-Optimierung? - Wer soll das Dashboard nutzen?
→ Ein CEO braucht andere Zahlen als deine Ads-Spezialistin.
Die Strategie beantwortet also nicht nur „Was messen wir?“ – sondern auch „Warum?“ und „Was machen wir dann damit?“. Nur so wird das Dashboard zum Steuerungsinstrument – statt zur rein dekorativen Zahlentapete.
Einmal sehen statt tausend Zahlen lesen: Das macht Dashboards so wertvoll
Daten sind oft trocken, abstrakt und unübersichtlich. Dashboards machen sie greifbar. Die visuelle Darstellung in Form von Balkendiagrammen, Tachos, Heatmaps oder Funnel-Grafiken bringt Leben in deine Zahlenwelt.
Deine Vorteile:
- Klarheit: Du erkennst Muster, Ausreißer und Potenziale mit einem Blick.
- Vergleichbarkeit: Du siehst, wie sich Kennzahlen über Zeit entwickeln – und kannst Benchmarks setzen.
- Interaktivität: Viele Dashboards sind klickbar – du kannst tiefer bohren, wenn du willst.
- Team-Transparenz: Alle sprechen endlich über die gleichen Zahlen – kein Tool-Chaos mehr.
- Motivation: Echtzeit-Zuwächse und sichtbare Fortschritte wirken als Turbo für dein Team.
Ein Dashboard ersetzt kein Bauchgefühl – aber es ergänzt es durch Fakten, die dir helfen, richtige Entscheidungen zu treffen.
Beispiele, wie ein gutes Dashboard aussehen kann
Hier ein paar realistische Setups, wie du sie auch bei deinen eigenen Projekten einsetzen kannst:
Beispiel 1: Lead-Dashboard für Dienstleister
- Anzahl Leads pro Kanal (Google Ads, SEO, Social)
- Cost per Lead
- Funnel-Stufen (Besuch → Anfrage → qualifizierter Lead → Kund:in)
- Durchschnittliche Bearbeitungszeit pro Anfrage
Beispiel 2: E-Commerce-Dashboard
- Umsatz pro Produktkategorie
- Conversion Rate je Kanal
- Retourenquote
- Warenkorb-Abbruchrate
Beispiel 3: Content-Marketing-Dashboard
- Top-10 Blogartikel nach Views
- Durchschnittliche Verweildauer
- Scrolltiefe je Artikel
- Leads über Content Downloads (Whitepaper etc.)
Dashboards müssen nicht schön sein – aber funktional. Trotzdem lohnt sich ein sauberes Design, damit dein Team das Dashboard gern nutzt und versteht.
Marketing, Vertrieb, Social Media: Wo Dashboards richtig glänzen
Ein großer Vorteil von Dashboards: Sie lassen sich abteilungsübergreifend nutzen. Gerade an den Schnittstellen entstehen oft Missverständnisse – Dashboards schaffen Klarheit.
Für Marketing:
- Kampagnensteuerung
- Performance-Vergleich nach Kanälen
- Content-Erfolg messen
Für Vertrieb:
- Leadqualität bewerten
- Verkaufschancen tracken
- Follow-Up-Erfolge messen
Für Social Media:
- Reichweiten pro Post / Story
- Interaktionsraten nach Content-Typ
- Wachstum von Community und Engagement
Du kannst diese Bereiche auch miteinander verknüpfen: Z. B. auswerten, wie viele Social-Leads später tatsächlich im CRM landen – und wie lange sie bis zum Abschluss brauchen.
Welche Tools du brauchst – und welche nicht
Hier ein paar Tools, die du dir ansehen kannst:
Einsteigerfreundlich & kostenlos:
- Looker Studio (ehem. Google Data Studio)
Ideal für den Start, kostenlos und flexibel anpassbar. - Google Analytics 4 + Search Console + Sheets
Integriert sich nahtlos und deckt viele Standard-Metriken ab.
Für Fortgeschrittene:
- DashThis
Speziell für Marketingteams, einfache Vorlagen, aber kostenpflichtig. - Klipfolio
Sehr flexibel, viele Integrationen, ideal für Agenturen.
Für Profis & Teams:
- Databox
Viele Datenquellen, Mobile-App, KPI-Benchmarks - HubSpot Reports & CRM
Wenn du bereits HubSpot nutzt – super integriert. - Power BI / Tableau
Für komplexe Datenvisualisierungen, aber eher im Enterprise-Bereich.
Wichtig: Frag dich nicht nur, was das Tool kann – sondern: Wie einfach kannst du es regelmäßig nutzen?
Kosten, Vorlagen und Templates: dein schneller Einstieg
Viele Tools bieten kostenfreie Templates für typische Dashboards an – z. B. für SEO, Ads oder Newsletter. Damit sparst du dir viel Zeit beim Aufbau.
Kostenübersicht (grobe Richtwerte):
Tool | Preis (ab) | Bemerkung |
Looker Studio | Kostenlos | Mit Google-Konten kompatibel |
DashThis | ab 39 €/Monat | Speziell für Marketing gemacht |
Klipfolio | ab 49 €/Monat | Flexibel, viele Datenquellen |
Databox | ab 72 €/Monat | Mobile-First-Dashboarding |
Tableau/Power BI | ab 70 €/Monat | Für Power-User mit Datenverständnis |
Tipp: Für viele KMUs reicht Looker Studio + Google Analytics + ein gut gepflegtes Sheet für den Anfang vollkommen aus.
So erstellst du dein erstes Dashboard – Schritt für Schritt
- Definiere dein Ziel
Willst du Leads, Sichtbarkeit, Umsatz oder alles davon? - Wähle 5–8 passende KPIs
Nicht alles messen – nur das, was zu deinem Ziel gehört. - Liste deine Datenquellen auf
Google Analytics, Ads, Meta, CRM, Mailtool, … Welche liefern die gewünschten Zahlen? - Starte mit einem Tool wie Looker Studio
Kostenlos, flexibel und leicht anpassbar – ideal zum Einstieg. - Baue dein Layout bewusst auf
Zeige das Wichtigste zuerst. Verwende Diagrammtypen passend zur Datenart (z. B. Funnels für Prozesse, Tachos für Zielerreichung). - Teste dein Dashboard im Alltag
Prüfe: Sind die Zahlen korrekt? Ist die Darstellung intuitiv? Nutzt dein Team es wirklich? - Plane feste Review-Termine ein
Ein Dashboard ist keine Einmal-Aktion. Plane z. B. einen wöchentlichen Check oder ein Monats-Reporting auf Basis des Dashboards ein.
Die häufigsten Fehler bei Dashboards – und wie du sie vermeidest
- „Wir wollen ALLES messen!“
→ Nein. Zu viele Zahlen führen zu Aktionismus ohne Fokus. Starte mit dem, was dein Ziel unterstützt. - Kein Verantwortlicher
→ Ein Dashboard braucht eine Person, die es pflegt, aktualisiert und erklärt. - Falsche KPIs
→ Vanity Metrics wie Followerzahlen oder Seitenaufrufe sagen oft wenig aus. Lieber konkrete, geschäftsrelevante KPIs. - Keine Handlung abgeleitet
→ Wer nichts verändert, hat auch keinen Nutzen von gemessenen Daten. Stelle dir regelmäßig die Frage: Was lernen wir daraus? - Komplizierte Visualisierung
→ Ein Tacho mit vier Legenden bringt dir nichts, wenn niemand ihn versteht. Keep it simple.
Wann ein Dashboard alleine nicht mehr reicht
Dashboards zeigen dir den Status quo – aber sie verändern ihn nicht automatisch. Deshalb solltest du:
- zusätzlich regelmäßig analysieren, warum bestimmte KPIs steigen oder fallen
- deine Content- oder Kampagnenstrategie anpassen, wenn Ergebnisse nicht stimmen
- auch qualitative Daten erfassen (z. B. Nutzerfeedback)
- deine Dashboards mit Zielen und Prognosen kombinieren (Forecasts, Soll-Ist-Vergleiche)
Ein Dashboard ist ein Steuerinstrument – aber du musst das Steuer auch aktiv nutzen.
Fazit: dein klarer Blick auf alle Marketingzahlen
Ein Marketing Dashboard hilft dir, deine Aktivitäten sichtbar, steuerbar und messbar zu machen. Es spart dir Zeit, zeigt dir Chancen auf – und gibt dir endlich das gute Gefühl, zu wissen, was dein Marketing bringt.
Gerade als kleines Unternehmen oder Startup brauchst du keine riesigen Tools. Mit den richtigen KPIs, klaren Zielen und etwas Struktur kannst du schon morgen datenbasiert loslegen.
Du willst ein Dashboard, das zu dir passt? Ohne Tool-Chaos, Zahlenfrust oder Datenwirrwarr?
👉 Dann lass uns reden! fokus konzept hilft dir beim Einstieg, bei der Auswahl der richtigen KPIs und Tools – und baut dir auf Wunsch dein individuelles Marketing-Dashboard.
Jetzt Kontakt aufnehmen.
FAQs:
Wie lange dauert die Erstellung eines Dashboards?
Das hängt von der Komplexität ab. Ein einfaches Looker-Studio-Dashboard kannst du in wenigen Stunden einrichten, ein komplexes mit CRM-Integration kann einige Tage dauern.
Welche Fehler machen KMUs beim Einstieg am häufigsten?
Oft wird mit zu vielen Datenquellen gestartet, ohne klare Ziele. Besser ist: klein starten, regelmäßig nutzen, nach und nach erweitern.
Kann ich mein Dashboard mobil abrufen?
Ja – viele Tools wie Databox oder Power BI bieten mobile Apps oder responsive Webansichten.
Wie oft sollte ich mein Dashboard aktualisieren?
Täglich bei operativen KPIs, wöchentlich für Kampagnen, monatlich für strategische Auswertungen.
Was unterscheidet ein Dashboard von einem klassischen Report?
Dashboards sind interaktiv, in Echtzeit aktualisiert und visuell. Reports sind statisch, meist in PDF-Form und auf vergangene Zeiträume bezogen.