Zero-Party-Daten: Wenn Kund:innen freiwillig mehr verraten

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Was wäre, wenn dir Kund:innen freiwillig alles verraten, was du wissen willst?

Im digitalen Marketing dreht sich alles um Daten. Doch anstatt sie aufwändig zu sammeln, mühsam auszuwerten und dabei immer wieder an technische oder rechtliche Grenzen zu stoßen, stellen sich immer mehr Marketer eine revolutionäre Frage: Was wäre, wenn deine Zielgruppe dir ihre Wünsche, Bedürfnisse und Absichten einfach selbst mitteilt?

Genau das macht Zero-Party-Daten so spannend – denn hier kommen die Informationen direkt von den Menschen, die du erreichen willst. Kein Interpretieren von Klickpfaden, keine Unsicherheit über die Intention hinter einem Seitenaufruf. Stattdessen bekommst du klare, freiwillige Angaben: „Ich interessiere mich für nachhaltige Mode“, „Ich reise lieber in den Süden“, „Ich suche ein CRM für kleine Teams“.

Diese Offenheit hat nicht nur praktischen Nutzen, sondern verändert die Beziehung zwischen dir und deinen Kund:innen grundlegend. Du wirst vom reinen Anbieter zum Dialogpartner. Die Frage ist also nicht mehr nur, was du über deine Zielgruppe weißt, sondern was du sie bereit bist zu fragen – und wie du darauf reagierst.

Was genau sind Zero-Party-Daten – und warum reden plötzlich alle darüber?

Zero-Party-Daten (manchmal auch „explizite Daten“ genannt) sind im Kern eine Antwort auf zwei große Herausforderungen des digitalen Zeitalters: die sinkende Effektivität von Third-Party-Daten durch Cookie-Regulierungen und die steigenden Erwartungen der Verbraucher:innen an Transparenz und Kontrolle.

Wenn jemand dir freiwillig mitteilt, was ihn interessiert, welche Bedürfnisse er hat oder welche Probleme er lösen möchte, hast du es mit Zero-Party-Daten zu tun. Die Informationen stammen nicht aus Analyse-Tools oder Tracking-Skripten – sie werden aktiv und bewusst von deinen Nutzer:innen bereitgestellt. Diese Datenform ist die ehrlichste, direkteste und zugleich vertrauenswürdigste Grundlage für personalisiertes Marketing.

Warum reden also alle darüber?
Weil wir an einem Wendepunkt stehen. Unternehmen, die sich weiterhin auf externe Datenquellen verlassen, geraten zunehmend ins Hintertreffen. Wer dagegen frühzeitig auf datenschutzfreundliche, vertrauensbasierte und individuelle Kommunikation setzt, kann sich abheben – besonders in gesättigten Märkten. Zero-Party-Daten bieten dafür den entscheidenden Baustein.

Ein weiteres Plus: Du musst keine komplexen Machine-Learning-Systeme bauen, um Kundenbedürfnisse zu erraten. Du musst sie nur offen und sinnvoll fragen – und auf die Antworten eingehen.

First, Second, Third … Zero? Der große Daten-Vergleich für den Durchblick

Damit du die Stärken von Zero-Party-Daten wirklich einschätzen kannst, hier ein kurzer Überblick über die vier häufigsten Datenarten:

DatenartQuelleBeispielKontrolle durch Nutzer:innen
Zero-PartyDirekt vom Nutzer angegebenPräferenzen, Interessen, FeedbackHoch
First-PartyDurch Verhalten auf deiner Website/AppKlicks, Käufe, VerweildauerMittel
Second-PartyDaten eines PartnersGemeinsame Aktionen mit KooperationspartnernMittel
Third-PartyExterne DatenanbieterRetargeting-Cookies, DatenpoolsGering

Zero-Party-Daten sind also nicht nur datenschutztechnisch sicherer – sie sind auch genauer, weil sie auf ehrlicher Kommunikation beruhen.

So sammelst du Zero-Party-Daten – ganz ohne Tricks oder Datenschutzstress

Zero-Party-Daten lassen sich erstaunlich einfach und effektiv sammeln – wenn du dich an ein paar zentrale Prinzipien hältst. Der wichtigste: Wert gegen Wert. Du fragst nicht einfach – du bietest etwas an.

Das können sein:

  • personalisierte Produktempfehlungen,
  • Rabattcodes für die erste Bestellung,
  • individuelle Beratung,
  • ein Geschenk bei Angabe von Vorlieben,
  • exklusive Inhalte oder ein Early Access.

Formate zur Datensammlung müssen dabei nicht trocken oder technisch sein. Je unterhaltsamer und intuitiver der Weg, desto höher die Beteiligung. Ein Quiz à la „Welcher Stiltyp bist du?“ bringt dir nicht nur wertvolle Daten, sondern auch Engagement und Wiederbesuchsrate.

Weitere effektive Methoden:

  • Ein schlankes Präferenzcenter im Kundenprofil, wo Nutzer:innen jederzeit ihre Angaben anpassen können.
  • Popup-Umfragen mit nur einer einzigen, klaren Frage – z. B. „Welche Themen interessieren dich besonders?“
  • Registrierungsprozesse mit optionalen Feldern („Du erhältst passende Inhalte, wenn du uns verrätst, wofür du dich interessierst“).

Besonders wichtig ist dabei die Datenschutzkommunikation: Erkläre offen, wofür du die Angaben nutzt. Transparenz erzeugt Vertrauen – und Vertrauen ist die Basis für jede freiwillige Dateneingabe.

Diese Beispiele zeigen, wie Zero-Party-Daten in der Praxis Gold wert sind

Beispiel 1: Personalisierung im Onboarding

Ein Mode-Start-up bietet neuen Nutzer:innen beim Einstieg ein Stilquiz an: „Bist du eher Casual, Business oder Streetwear?“ Die Antworten werden genutzt, um die Startseite und Produktempfehlungen anzupassen. Das Ergebnis: 38% höhere Conversion-Rate im Vergleich zur Standardansicht – bei gleichzeitig geringerem Return-Volumen, da die Vorschläge besser passen.

Beispiel 2: Content-Automation durch Präferenzen

Ein Software-Anbieter für Projektmanagement fragt im Newsletter-Opt-in: „Was ist dir am wichtigsten – Teams organisieren, Zeit sparen oder Kundenzufriedenheit steigern?“ Die Antwort entscheidet darüber, welche Content-Strecken die Nutzer:innen erhalten. Resultat: Öffnungsraten steigen von 17 auf 34%, Klickraten verdoppeln sich.

Beispiel 3: Eventplanung mit freiwilligen Interessen

Ein Messeveranstalter nutzt vor dem Event ein interaktives Interessenformular, in dem Besucher:innen Themen- und Speaker-Wünsche angeben können. Auf Basis dieser Angaben werden Sessions vorgeschlagen und personalisierte Reminder verschickt – mit großem Effekt auf die Beteiligung: No-Show-Rate sinkt um 27%.

Zero-Party-Daten wirken – weil sie den Menschen in den Mittelpunkt stellen.

Warum Zero nicht nichts ist – die wichtigsten Vorteile für dein Marketing

Oberflächlich betrachtet klingt „Zero“ nach weniger. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Zero-Party-Daten geben dir mehr – nämlich Qualität, Klarheit und Tiefe.

Hier ein Blick auf die größten Vorteile:

  • Präzision statt Spekulation: Statt aus Verhalten Vermutungen abzuleiten, bekommst du direkte Aussagen. Du weißt, was die Person denkt oder will – nicht, was du daraus ableitest.
  • Wirkliche Relevanz: Personalisierung wird punktgenau möglich – ohne dabei aufdringlich oder unheimlich zu wirken.
  • Vertrauensaufbau: Nutzer:innen geben ihre Daten freiwillig – das schafft Sympathie und langfristige Loyalität.
  • Höhere Reaktionsraten: Inhalte, die auf expliziten Präferenzen basieren, performen signifikant besser – bei weniger Streuverlust.
  • Skalierbarkeit: Einmal gewonnene Zero-Party-Daten lassen sich systematisch für Segmentierung, Kampagnen, Produkte und Angebote nutzen.

Nicht zuletzt sind Zero-Party-Daten ein strategischer Wettbewerbsvorteil in einer Zeit, in der andere noch mit sinkender Tracking-Qualität kämpfen.

Und wie bringst du Kund:innen dazu, ihre Daten freiwillig mit dir zu teilen?

Du brauchst kein psychologisches Feintuning – aber ein gutes Gespür für Relevanz, Timing und Design.

Psychologische Trigger, die funktionieren:

  • Neugier: „Finde deinen Typ“, „Teste dich selbst“, „Was passt am besten zu dir?“
  • Belohnung: „Gib uns deine Vorlieben – und erhalte 10% Rabatt auf deine Lieblingsprodukte“
  • Kontrolle: „Bestimme selbst, welche Inhalte du bekommst“
  • Komfort: „Je mehr du uns sagst, desto einfacher wird dein Einkauf“

Timing ist alles:

  • Nach einem erfolgreichen Kauf („Wie war dein Erlebnis?“)
  • Beim Newsletter-Opt-in („Welche Themen interessieren dich?“)
  • Bei Produktberatungen („Was brauchst du wirklich?“)
  • Im Kundenkonto („Passe deine Vorlieben an“)

Design-Tipps für hohe Beteiligung:

  • Nutze klare Sprache und einfache Auswahlfelder
  • Verwende Fortschrittsanzeigen bei längeren Umfragen
  • Vermeide „Fragewüsten“ – lieber mehrere kurze Schritte

Menschen teilen gern – wenn sie den Nutzen erkennen und Vertrauen haben.

Tools und Technologien: Mit diesen Lösungen aktivierst du Zero-Party-Daten effizient

Tool-Beispiele:

  • Typeform – intuitive, mobilfreundliche Umfragen und Quizze
  • Jebbit – spezialisiert auf interaktive Content-Experiences zur Datensammlung
  • HubSpot – CRM mit integriertem Präferenzmanagement
  • Sleeknote – Onsite-Leadgenerierung mit dynamischen Formularen
  • Cordial – Plattform für personalisiertes Messaging auf Basis von Zero-Party-Daten

Entscheidend ist die Integration ins Gesamtsystem: Deine Marketing-Tools sollten in der Lage sein, die gesammelten Daten sofort nutzbar zu machen – z. B. für Segmentierung, Automatisierung oder Reporting.

Zero-Party-Strategien, die wirklich funktionieren – auch für kleine Unternehmen

Du brauchst keine Big-Data-Plattform oder riesiges Budget, um loszulegen. Hier sind praxisnahe Strategien für kleinere Teams und lokale Marken:

  • Der 3-Fragen-Onboarding-Flow: Frage neue Kund:innen gezielt nach Interessen, Budget und Stil. Nutze die Angaben sofort für Produktfilter und Empfehlungen.
  • Das Mini-Quiz im Newsletter: „Welcher Typ bist du?“ – mit Verlinkung auf passende Inhalte oder Produkte.
  • Social Media als Datenquelle: Verwende Instagram-Story-Umfragen, Reactions oder Link-Klicks zur Interessensabfrage – einfache Tools, große Wirkung.
  • Segmentiertes E-Mail-Marketing: Lass Empfänger beim Opt-in auswählen, was sie wirklich interessiert – das reduziert Abmeldungen und erhöht Relevanz.
  • Offline clever verknüpfen: Frage im Ladengeschäft gezielt nach Vorlieben (z. B. bei der Beratung) und biete eine digitale Vorteilswelt an.

Tipp: Starte klein, aber messbar – und baue deine Zero-Party-Datenbank schrittweise aus.

Und was ist mit der Messbarkeit? So analysierst du deinen Erfolg mit Zero-Party-Daten

Viele denken: „Zero-Party-Daten sind nett – aber wie messe ich, ob sie wirklich was bringen?“ Die Antwort: systematisch und vergleichend.

Diese KPIs solltest du tracken:

  • Opt-in-Rate bei Umfragen, Quizzen, Präferenzformularen
  • Nutzeraktivität nach Dateneingabe (z. B. Besuchsdauer, Engagement)
  • Conversion-Rate bei Kampagnen mit vs. ohne Segmentierung
  • Klick- und Öffnungsraten bei personalisierten Newslettern
  • Kundenzufriedenheit über NPS oder Feedback
  • Umsatz pro Segment oder pro Antwortkategorie

Noch besser: Baue automatisierte Dashboards, die dir zeigen, wie deine Datenstrategie performt. Nutze dafür CRM- oder Marketing-Tools wie HubSpot, ActiveCampaign oder Pipedrive in Kombination mit Google Looker Studio oder Power BI.

Langfristig zeigt sich der Erfolg an einem einfachen Indikator: Mehr Umsatz bei weniger Streuverlust.

Fazit

Weniger Daten kaufen, mehr Vertrauen gewinnen – dein Wettbewerbsvorteil liegt bei Zero.

Zero-Party-Daten sind nicht nur ein Buzzword, sondern eine echte Chance für zukunftsfähiges Marketing. Sie vereinen Datenschutz, Vertrauen und Personalisierung auf smarte Weise – und sind besonders für KMUs eine machbare Alternative zu teuren Data-Deals oder komplexer Analyse.

Wenn du deinen Kund:innen auf Augenhöhe begegnest und ihnen Kontrolle über ihre Daten gibst, bekommst du im Gegenzug etwas Wertvolles zurück: ehrliche Informationen, die dein Geschäft nachhaltig wachsen lassen.

Jetzt bist du dran: Starte mit deiner Zero-Party-Daten-Strategie

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FAQs:

Was ist der Unterschied zwischen Zero-Party- und freiwilligen First-Party-Daten?
Zero-Party-Daten werden bewusst bereitgestellt (z. B. via Umfrage), während First-Party-Daten auch passiv entstehen (z. B. Klickverhalten). Beide können freiwillig sein, aber Zero-Party basiert auf direkter Absicht.

Wie oft sollte man Zero-Party-Daten aktualisieren lassen?
Je nach Branche alle 6–12 Monate. Bei Mode, Interessen oder Trends kann es sinnvoll sein, häufiger abzufragen.

Kann ich Zero-Party-Daten auch offline erheben?
Ja – z. B. über Fragebögen im Ladengeschäft, Event-Formulare oder Feedbackkarten. Wichtig ist die digitale Erfassung für spätere Nutzung.

Wie sichere ich Zero-Party-Daten DSGVO-konform?
Erkläre klar, wofür die Daten genutzt werden und gib eine Opt-out-Möglichkeit. Speichere die Zustimmung dokumentiert und ermögliche jederzeitige Änderung oder Löschung.

Sind Zero-Party-Daten nur für Marketing interessant?
Nein – auch Produktentwicklung, Vertrieb und Kundenservice profitieren von direkten Informationen über Wünsche, Probleme und Bedürfnisse.

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