Warum du Online-Werbung nicht länger ignorieren solltest
Die Art, wie Menschen nach Produkten, Dienstleistungen oder Informationen suchen, hat sich grundlegend verändert. Klassische Printanzeigen, Flyer oder Schaufenster allein reichen nicht mehr aus, um Kund:innen zu gewinnen – vor allem nicht in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Online-Werbung ist längst kein Nice-to-have mehr, sondern ein Muss. Wer heute nicht digital sichtbar ist, wird schlichtweg nicht gefunden.
Google Ads und Facebook Ads zählen dabei zu den effektivsten Einstiegsmöglichkeiten, weil sie auf bestehende Plattformen mit riesiger Reichweite aufsetzen. Google verarbeitet täglich über 8 Milliarden Suchanfragen – viele davon mit klarer Kaufabsicht. Facebook (inkl. Instagram) erreicht Millionen Nutzer:innen täglich, oft mehrfach. Diese Plattformen ermöglichen dir, gezielt dort zu erscheinen, wo deine potenziellen Kund:innen bereits aktiv sind – mit relevanten Botschaften, im passenden Moment.
Und das Beste? Du brauchst weder ein riesiges Werbebudget noch eine eigene Marketingabteilung. Mit einer smarten Strategie und etwas Know-how kannst du auch als kleines Unternehmen große Wirkung erzielen.
Google Ads oder Facebook Ads – was passt besser zu deinem Ziel?
Bevor du dein Werbebudget investierst, solltest du wissen, welche Plattform sich für welches Ziel am besten eignet. Beide Systeme arbeiten unterschiedlich:
Google Ads sind „intent-driven“, also von der Absicht der Nutzer:innen getrieben. Du erreichst Menschen, die bereits aktiv nach deinem Produkt, deiner Dienstleistung oder deiner Lösung suchen. Das ist besonders wertvoll, weil die Conversion-Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist – jemand, der „Umzugsunternehmen Bern“ googelt, will vermutlich bald umziehen.
Facebook Ads hingegen sind „interest-driven“. Hier sprichst du Menschen an, die noch gar nicht aktiv suchen, aber potenziell Interesse haben könnten. Du unterbrichst sie gewissermaßen beim Scrollen – deshalb müssen Anzeige und Zielgruppenansprache besonders gut funktionieren, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Zusätzlich kommt es auf dein konkretes Ziel an:
- Möchtest du sofort Verkäufe generieren? Dann bietet Google Ads einen direkteren Weg.
- Möchtest du Markenbekanntheit aufbauen, Community aufbauen oder Aufmerksamkeit für ein neues Produkt schaffen? Dann ist Facebook Ads oft günstiger und wirksamer.
Du solltest auch berücksichtigen, wie komplex dein Angebot ist. Hochpreisige, erklärungsbedürftige Produkte profitieren häufig von Facebook Ads zur Vertrauensbildung und Retargeting – bevor eine Google Ads Anzeige zum Abschluss führt.
So funktionieren Google Ads – einfach erklärt
Google Ads ist ein Auktionssystem. Du sagst Google: „Ich will erscheinen, wenn jemand X sucht“ – zum Beispiel „vegane Snacks kaufen Luzern“. Google gleicht deine Anzeige mit anderen Werbetreibenden ab, die auf dasselbe oder ähnliche Keywords bieten.
Die Reihenfolge, in der Anzeigen erscheinen, hängt nicht nur vom höchsten Gebot ab. Viel wichtiger ist der sogenannte Ad Rank, der sich aus mehreren Faktoren zusammensetzt:
- Deinem Gebot (CPC = Cost-per-Click)
- Dem Qualitätsfaktor (Relevanz der Anzeige, erwartete Klickrate, Nutzererlebnis auf der Zielseite)
- Erweiterungen & Formate (z. B. Sitelinks, Telefonnummer, Standortangaben)
Das bedeutet: Mit einer gut gemachten Anzeige kannst du sogar Wettbewerber mit höherem Budget übertrumpfen. Google belohnt relevante, hilfreiche Inhalte – auch bei Werbung.
Zudem kannst du unterschiedliche Kampagnentypen auswählen:
- Suchnetzwerk (klassische Textanzeigen bei Suchanfragen)
- Displaynetzwerk (visuelle Banner auf Webseiten im Google-Netzwerk)
- Shopping-Kampagnen (Produktanzeigen mit Preis & Bild für Onlineshops)
- Videoanzeigen (z. B. YouTube-Ads)
- Performance Max (automatisierte Kampagnen mit KI-Unterstützung)
Jeder Typ hat spezifische Stärken – welche für dich sinnvoll ist, hängt von deiner Branche und deinem Ziel ab.
Wie du deine erste Google Ads Kampagne erstellst
Der Einstieg in Google Ads ist unkompliziert – auch ohne Vorkenntnisse. Google führt dich Schritt für Schritt durch den Erstellungsprozess. Trotzdem solltest du ein paar Dinge vorab klären:
1. Ziel definieren
Willst du Websitebesuche, Anrufe, Ladenbesuche oder Verkäufe? Je klarer dein Ziel, desto besser kannst du Kampagne, Tracking und Budget darauf ausrichten.
2. Keywords recherchieren
Nutze den Keyword-Planer von Google, um herauszufinden, welche Suchbegriffe deine Zielgruppe tatsächlich verwendet. Achte auf Suchvolumen, Wettbewerb und Klickpreise.
3. Struktur aufbauen
Organisiere deine Kampagne in Anzeigengruppen, die jeweils eine eng verwandte Keyword-Gruppe enthalten. So bleibt deine Anzeige präzise und zielgerichtet.
4. Anzeigentexte formulieren
Erstelle mindestens drei Varianten pro Gruppe. Achte auf:
- Haupt-Keyword im Titel
- klaren Nutzen („Jetzt kostenlos testen“)
- vertrauensbildende Elemente („über 1’000 Kunden“)
5. Zielseite prüfen
Die Landingpage sollte schnell laden, mobiloptimiert sein und exakt das liefern, was die Anzeige verspricht. Ein hoher Qualitätsfaktor reduziert deine Kosten pro Klick.
6. Budget und Gebotsstrategie festlegen
Für Einsteiger eignet sich „Maximale Klickzahl“ oder „Conversions maximieren“. Starte mit einem Tagesbudget von ca. 10–20 CHF, beobachte, optimiere und skaliere.
7. Tracking aktivieren
Ohne Messung keine Optimierung. Nutze Google Tag Manager oder das Google Ads Conversion-Tracking, um Formulare, Käufe oder Anrufe zu erfassen.
Mit diesen Tipps holst du mehr aus deinen Google Anzeigen raus
- Verwende Keyword-Optionen gezielt: Mit „Passende Wortgruppe“ und „Genau passend“ vermeidest du irrelevante Klicks.
- Nutze Anzeigenerweiterungen: Mehr Raum für Infos bedeutet bessere Klickchancen. Sitelinks, Snippets, Standort und Anrufoptionen erhöhen die Relevanz.
- Teste regelmäßig neue Varianten: Headlines, Beschreibungen, Zielseiten – Google priorisiert, was am besten funktioniert.
- Verwende Zielgruppen-Targeting: Du kannst Anzeigen z. B. nur für frühere Webseitenbesucher (Remarketing) oder für Nutzer mit bestimmten Interessen ausspielen.
- Saisonale Anpassungen: Plane Budget- und Anzeigenänderungen rund um Feiertage, Sales oder lokale Events ein.
- Nutze negative Keywords: Damit verhinderst du, dass du bei irrelevanten Anfragen ausgespielt wirst.
Facebook Ads: Wie sie funktionieren und was du davon hast
Facebook Ads funktionieren nach einem anderen Prinzip: Du „störst“ Nutzer:innen beim Scrollen – idealerweise mit einem spannenden Angebot oder emotionalem Bild.
Das Ziel ist es, Aufmerksamkeit zu erregen, Vertrauen aufzubauen und potenzielle Kund:innen in den Funnel zu bringen. Dabei kannst du gezielt nach folgenden Kriterien targetieren:
- Standort (z. B. nur Zürich + 10 km Umkreis)
- Alter, Geschlecht, Sprache
- Interessen (z. B. Yoga, Nachhaltigkeit, Immobilien)
- Verhalten (z. B. Onlinekäufer:innen)
- Verbindungen (z. B. Seiten-Fans oder Website-Besucher:innen)
Facebook Ads sind besonders stark für:
- neue Marken & Produkte
- Leadgenerierung (Newsletter, Events, Webinare)
- lokale Angebote
- Retargeting – also das Zurückholen von Interessierten, die noch nicht konvertiert haben
Die Anzeigenformate reichen von klassischen Bild-Ads über Karussellanzeigen bis zu Reels, Stories und Collection Ads – alle mit eigenen Vorteilen.
Schritt für Schritt zur erfolgreichen Facebook Kampagne
1. Kampagnenziel wählen
Facebook unterscheidet zwischen Bekanntheit, Erwägung und Conversion. Wähle das Ziel, das deiner Funnelstufe entspricht.
2. Zielgruppe eingrenzen
Je genauer du deine Zielgruppe definierst, desto effektiver werden deine Ads. Tipp: Teste mehrere Zielgruppen in separaten Anzeigengruppen.
3. Platzierungen festlegen
Automatisch (empfohlen für Einsteiger) oder manuell (z. B. nur Instagram Stories).
4. Budget einstellen
Wähle Tages- oder Laufzeitbudget. Starte mit kleinen Summen (z. B. 5–15 CHF), skaliere nach Performance.
5. Anzeige erstellen
Nutze hochwertige Bilder oder Videos. Achte auf kurze Texte, starke Headlines und klare Calls-to-Action („Jetzt sichern“, „Mehr erfahren“).
6. Tracking einrichten
Installiere den Meta Pixel auf deiner Website – das ist Pflicht für alle, die Conversions messen oder Retargeting nutzen möchten.
7. Testen & Optimieren
Facebook lernt mit. Gib neuen Anzeigen 3–5 Tage Zeit, bevor du entscheidest. Nutze A/B-Tests, um Varianten zu vergleichen.
Welche Zielgruppe erreichst du – und wo?
- Google Ads: Menschen mit einer konkreten Absicht. Oft weiter unten im Funnel. Ideal für Dienstleistungen, Notfälle, E-Commerce mit klarer Nachfrage.
- Facebook Ads: Menschen mit potenziellem Interesse. Ideal für Awareness, Markenaufbau, Kurse, Webinare, Events oder Produkte, die noch nicht aktiv gesucht werden.
Tipp: Nutze Facebook Ads, um deine E-Mail-Liste aufzubauen – und kombiniere das später mit Google Ads Remarketing für maximale Wirkung.
Was kosten Google Ads & Facebook Ads wirklich?
Ein Mythos: „Online-Werbung ist teuer.“ Tatsache: Sie ist extrem flexibel. Du kannst mit 100 CHF starten und schauen, was passiert – oder mit 1’000 CHF gezielt skalieren.
Google Ads – typische Kostenfaktoren
- Klickpreise: 0.30–5.00 CHF, je nach Branche
- Conversion-Rate: 2–10% üblich
- Monatliches Testbudget: min. 300–600 CHF empfehlenswert
Facebook Ads – typische Werte
- CPM (Kosten pro 1’000 Einblendungen): 5–15 CHF
- CPC: 0.20–1.50 CHF
- Testbudget: 150–300 CHF ausreichend für erste Learnings
Bedenke: Die Kosten pro Klick sagen wenig aus, wenn du nicht weißt, wie viel ein Kunde dir wert ist. Entscheidend ist der Cost per Acquisition (CPA).
Diese Fehler kosten dich Reichweite und Budget – so vermeidest du sie
- Zu breite Zielgruppen: „Alle zwischen 18 und 65 in der Schweiz“ ist keine Strategie.
- Unklare Angebote: Nutzer:innen müssen sofort wissen, was sie bekommen.
- Fehlendes Tracking: Ohne Conversion-Daten kannst du nichts optimieren.
- Einmal einstellen, nie wieder anschauen: Ads brauchen Betreuung.
- Keine Zielseitenoptimierung: Schlechte UX killt selbst die besten Anzeigen.
- Falsches Timing: Wer zur Ferienzeit Werbung für Steuerberatung schaltet, wird wenig Resonanz bekommen.
Google oder Facebook: Warum die Antwort oft „beides“ lautet
Die meisten erfolgreichen Kampagnen nutzen beide Plattformen – weil sie unterschiedliche Stärken haben:
- Google Ads für direkte Nachfrage & Abschluss
- Facebook Ads für Markenaufbau, Leads, Wiederansprache
Beispiel-Strategie:
- Facebook Ads → kostenloses E-Book anbieten, E-Mail-Liste aufbauen
- Google Ads → Suchanzeigen auf relevante Keywords der Leads schalten
- Retargeting auf beiden Plattformen, um den Abschluss zu fördern
So findest du heraus, wo dein Werbebudget besser investiert ist
Der beste Weg: Testen, messen, vergleichen.
- Starte mit kleinem Budget auf beiden Plattformen
- Definiere klare KPIs (z. B. Cost per Lead, CTR, Conversion Rate)
- Nutze UTM-Parameter und Analytics, um die Performance zu vergleichen
- Behalte die Customer Journey im Blick – manchmal kommen Klicks von Facebook, aber die Conversion passiert später über Google
Tipp: Achte nicht nur auf kurzfristige Zahlen. Manchmal braucht es mehrere Touchpoints – und Online-Werbung wirkt auch indirekt (z. B. durch Wiedererkennung, Vertrauen, Empfehlungen).
Fazit: Starte jetzt – aber mit Plan und Unterstützung
Google Ads und Facebook Ads sind kein Hexenwerk – aber sie funktionieren nur, wenn du ihre Mechanik verstehst und sie strategisch einsetzt. Für KMUs und Startups bieten sie die Chance, sichtbar zu werden, neue Kunden zu gewinnen und langfristig zu wachsen – auch mit kleinem Budget.
Wenn du unsicher bist, wo du anfangen sollst: Teste beides im Kleinen. Beobachte. Optimiere. Und hol dir bei Bedarf Profis an Bord, die dir helfen, dein Budget sinnvoll einzusetzen.
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FAQs:
Wie lange dauert es, bis Google Ads Ergebnisse zeigen?
Erste Klicks kommen oft am selben Tag, aber realistische Auswertungen brauchen 1–2 Wochen.
Was ist der Unterschied zwischen Facebook Boost und Ads Manager?
Boost = Schnellfunktion mit wenig Kontrolle. Ads Manager = Profi-Tool mit Zielgruppen- und Budgetsteuerung.
Kann ich auch ohne Website Facebook Ads schalten?
Ja – z. B. für Messenger-Nachrichten, Likes oder Store-Besuche. Für Conversion-Kampagnen ist eine Website aber empfehlenswert.
Was ist ein Conversion Tracking?
Ein System (z. B. Google Tag Manager oder Facebook Pixel), das misst, ob jemand nach dem Klick z. B. kauft, ein Formular ausfüllt oder anruft.
Sind Instagram Ads immer Teil von Facebook Ads?
Ja, Instagram wird über denselben Werbeanzeigenmanager gesteuert wie Facebook.
Was ist der Qualitätsfaktor bei Google Ads?
Ein interner Wert von Google, der bestimmt, wie relevant deine Anzeige für das gesuchte Keyword ist – und damit auch, wie viel du bezahlst.