Mehr schaffen mit weniger Leuten? So klappt’s im Marketing-Alltag
Du sitzt vor drei offenen Browser-Tabs, planst nebenbei einen Instagram-Post, bekommst gleichzeitig E-Mails zu einer bevorstehenden Kampagne – und währenddessen fragt dein Chef, wie’s mit dem nächsten Newsletter aussieht. Kommt dir bekannt vor?
Viele kleine Marketingteams – oder auch Einzelkämpfer:innen – stehen vor dem Problem: Der Workload entspricht dem einer Abteilung mit zehn Personen, aber im Büro sitzen nur zwei. Oder einer. Und genau hier zeigt sich, wie entscheidend ein durchdachtes Zeitmanagement wird. Ohne klare Strukturen wird das Tagesgeschäft zur Stressspirale: Du reagierst nur noch, statt strategisch zu handeln. Du machst vieles gleichzeitig, aber nichts richtig fertig. Und du hast am Ende des Tages das Gefühl, viel getan – aber nichts erreicht zu haben.
Gutes Zeitmanagement bedeutet in diesem Kontext nicht, sich selbst ständig zu optimieren oder noch schneller zu arbeiten. Es bedeutet, die richtigen Aufgaben im richtigen Moment mit dem passenden Fokus umzusetzen. Es geht darum, Klarheit, Struktur und Prioritäten ins tägliche Chaos zu bringen – ohne dabei Kreativität oder Flexibilität zu verlieren.
Gerade kleine Teams profitieren dabei von festen Routinen, sinnvoll eingesetzten Tools und einer gemeinsamen Vorstellung davon, was „wichtige Arbeit“ eigentlich ist. Denn was bringt der 10. Instagram-Post, wenn gleichzeitig der Lead-Magnet noch immer nicht final ist? Genau hier setzen die Strategien dieses Artikels an.
Woran deine Zeit wirklich verloren geht – und wie du das änderst
Die meisten Zeitprobleme entstehen nicht durch zu wenig Arbeitszeit – sondern durch falsche Zeiteinteilung. In kleinen Teams fehlt oft die Trennung zwischen „wichtig“ und „dringend“. Und so wird an Projekten gearbeitet, die viel Energie kosten, aber wenig Ergebnis bringen. Oder es fehlt eine zentrale Übersicht, sodass Aufgaben doppelt erledigt oder gar vergessen werden.
Hier sind einige unsichtbare Zeitkiller, die du vielleicht kennst:
- Spontane Aufgaben, die nicht geplant waren, aber „mal eben schnell“ gemacht werden.
- Unklarheiten bei der Zuständigkeit – jede:r macht ein bisschen was, aber niemand verantwortet das Ergebnis.
- Schlechte Übergaben und Feedbackschleifen – du wartest auf Rückmeldung und kannst nicht weiterarbeiten.
- Multitasking – du beantwortest Mails, schreibst gleichzeitig einen LinkedIn-Post und checkst Slack.
Was hilft, ist ein ehrlicher Blick auf die eigenen Prozesse. Nimm dir z. B. einen Freitagvormittag und analysiere die letzte Woche:
Welche Aufgaben haben wie viel Zeit gefressen? Was davon war wirklich notwendig – und was nicht?
Nutze dazu Tools wie RescueTime, Toggl Track oder einfach ein Google Sheet mit Spalten wie: „Aufgabe – geschätzte Dauer – tatsächliche Dauer – Zielbeitrag – Kommentar“. Nach zwei Wochen erkennst du Muster: Wo verlierst du am meisten Zeit – und warum?
Erst wenn du weißt, wo die Energie versickert, kannst du gezielt Maßnahmen ergreifen. Und dann kannst du Zeit nicht nur managen – sondern zurückgewinnen.
Was Zeitmanagement im Marketing bedeutet – und warum du es brauchst
Viele denken bei „Zeitmanagement“ an starre Kalender und To-do-Listen. Doch besonders im Marketing geht es um viel mehr: Strategisches Zeitmanagement bedeutet, dein Team und deine Ressourcen so zu strukturieren, dass du planvoll auf Unternehmensziele hinarbeitest – ohne auf kreative Prozesse zu verzichten.
Warum das gerade im Marketing so wichtig ist:
- Marketing ist komplex: Du hast strategische Aufgaben (z. B. Kampagnenplanung), kreative Arbeiten (z. B. Design, Texte), technische Aufgaben (z. B. SEO, Tracking) und Kommunikation (z. B. Community Management) – alles oft gleichzeitig.
- Marketing ist dynamisch: Social-Media-Trends, Algorithmus-Updates oder Produktänderungen zwingen dich, flexibel zu bleiben.
- Marketing hat viele Schnittstellen: Vertrieb, Produkt, Kundenservice, Geschäftsführung – alle wollen etwas vom Marketingteam.
Wenn du hier nicht aufpasst, arbeitest du an zehn Projekten gleichzeitig – aber keins wird richtig gut. Gutes Zeitmanagement sorgt dafür, dass du:
- deine Ziele fokussiert erreichst,
- Deadlines realistisch planst,
- Spielraum für spontane Anforderungen einplanst,
- und dein Team entlastest, statt es zu überfordern.
In anderen Worten: Zeitmanagement im Marketing ist kein „Nice to have“ – es ist ein Überlebenswerkzeug.
Von Eisenhower bis Timeboxing: Welche Methode passt zu dir?
Es gibt nicht die eine richtige Methode für alle. Wichtig ist, dass du eine Methode findest, die zu deinem Team, deinen Aufgaben und deiner Arbeitsweise passt – und sie auch konsequent anwendest.
Eisenhower-Matrix – ideal für operative Klarheit
Sie zwingt dich, Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit zu sortieren – perfekt, wenn du ständig unter Druck stehst. Wichtig ist, nicht alles als „dringend“ zu sehen. Oft entstehen Prioritäten nur, weil jemand laut ruft – nicht weil es wirklich strategisch entscheidend ist.
Timeboxing – ideal für kreative Aufgaben mit Tendenz zur Endlosigkeit
Du blockst Zeiträume für konkrete Tätigkeiten und hältst dich daran. Das verhindert, dass du „ewig“ an einem Newsletter feilst oder stundenlang Ideen sammelst. Am besten planst du zusätzlich „Pufferboxen“ – für Unvorhergesehenes oder Überläufe.
Pareto-Prinzip – ideal für strategisches Zeitdenken
Diese Methode eignet sich besonders gut für kleine Teams mit zu vielen Aufgaben: Welche 20% bringen dir wirklich 80% der Ergebnisse? Manchmal lohnt es sich mehr, eine Landingpage zu perfektionieren, als fünf weitere Blogartikel zu schreiben.
ALPEN-Methode – ideal für Allrounder
Sie eignet sich für Selbstorganisation: Du planst deinen Tag nach Aufgaben, Zeitbedarf, Puffer und Priorisierung. Besonders praktisch: Die Methode zwingt dich zur täglichen Reflexion und sorgt so für kontinuierliche Verbesserung.
Unser Tipp: Mach einen internen Methoden-Check: Lass dein Team 1–2 Wochen verschiedene Methoden testen – und besprecht danach, was gut funktioniert hat. So entsteht ein individuelles, praktikables System.
Wochenplan statt Dauerfeuer: So bringst du Struktur in deinen Kalender
Viele Marketingteams arbeiten reaktiv: Sobald eine neue Aufgabe reinflattert, wird sie spontan erledigt. Das sorgt für Stress und Chaos.
Besser: Plane deinen Marketing-Alltag wie einen Redaktionsplan. So könnte eine einfache Wochenstruktur aussehen:
Wochentag | Fokus |
Montag | Content-Produktion & Themenplanung |
Dienstag | Social Media Scheduling & Community Management |
Mittwoch | Newsletter & E-Mail-Marketing |
Donnerstag | SEO & technische Pflege der Webseite |
Freitag | Auswertung, Reporting, Weiterentwicklung |
Diese Struktur gibt dir Orientierung – aber natürlich bleibt sie flexibel. Wichtig ist, dass du dich nicht täglich neu fragen musst, was als Erstes dran ist.
Dein digitales Organisationsteam: Tools, die dir den Tag retten
Gutes Zeitmanagement braucht Struktur – und Struktur braucht Tools. Aber: Nur weil ein Tool schick aussieht, heißt das nicht, dass es zu euch passt. Tools sind nur so gut wie die Prozesse dahinter.
Hier eine differenzierte Übersicht mit Stärken und Anwendungsfällen:
Tool | Nutzen | Geeignet für |
Trello | Kanban-Boards, einfache Übersicht | kleine Teams ohne Projektmanager |
Asana | Projektmanagement mit Timeline | komplexere Projekte mit mehreren Abhängigkeiten |
Notion | Wissensmanagement & Planung | All-in-One für Contentplanung, Dokus, Ideen |
Loom | Bildschirmaufnahmen + Erklärvideos | schnelle Übergaben und Feedbackrunden |
Canva | Grafiken ohne Design-Team | Social-Media-Posts, Präsentationen, Ads |
Buffer / Later | Postplanung für Social Media | Vorausschauende Redaktionsplanung |
Achte bei der Tool-Auswahl auf:
- Intuitive Bedienbarkeit
- Teamzugang & Rechteverwaltung
- Vermeidung von Tool-Dopplungen
- Mobile Nutzbarkeit für unterwegs
Und: Weniger ist oft mehr. Lieber drei Tools, die regelmäßig genutzt werden, als zehn, die keiner versteht.
Warum Zeitmanagement oft scheitert – und wie du es besser machst
Du hast Pläne gemacht, Tools installiert und einen Workshop gehalten – und trotzdem bist du wieder in der Improvisationsfalle gelandet? Das liegt meist nicht an dir, sondern an unrealistischen Erwartungen oder fehlender Konsequenz.
Hier die häufigsten Scheitergründe – und wie du sie überwindest:
1. Zu viel auf einmal umstellen
Wenn du versuchst, von heute auf morgen alles anders zu machen, wirst du scheitern. Besser: Schrittweise Veränderungen – z. B. erst mal nur die Wochenplanung einführen.
2. Keine Teamabstimmung
Zeitmanagement funktioniert nicht im Alleingang. Wenn dein Kollege dauernd „dringende“ Aufgaben reinschiebt, bringt dein Kalender wenig. Gemeinsame Spielregeln sind Pflicht.
3. Zu wenig Flexibilität
Struktur ist wichtig – aber du brauchst auch Raum für spontane Chancen. Gute Planung bedeutet auch: Flexibilität einplanen, z. B. durch 10–15% freie Zeitslots pro Woche.
4. Fehlendes Review
Ohne regelmäßige Reflexion bleibst du in alten Mustern hängen. Nimm dir jede Woche 15 Minuten für ein Mini-Review:
- Was lief gut?
- Was war unnötiger Stress?
- Wo kannst du optimieren?
5. Perfektionismus
Du willst alles perfekt machen – und kommst deshalb nicht voran. Zeitmanagement bedeutet auch, den eigenen Anspruch realistisch zu kalibrieren.
Mit diesen Prinzipien bringst du dauerhaft Ruhe in dein Marketing
Damit Zeitmanagement langfristig funktioniert, braucht es eine gemeinsame Haltung im Team. Hier einige Prinzipien, die du als „Kulturbausteine“ etablieren kannst:
- Transparenz statt Mikromanagement: Zeige deinem Team, woran du arbeitest – und erwarte das Gleiche. So entstehen Vertrauen und weniger Nachfragen.
- Verbindlichkeit statt Flexibilität um jeden Preis: Wer einen Zeitslot reserviert, sollte ihn auch respektieren – z. B. keine Meetings über „Deep Work“-Zeiten legen.
- Kreativität braucht Struktur: Auch für kreative Prozesse kann man feste Zeiten blocken – und so verhindern, dass sie zwischen Meetings untergehen.
- Fehler als Lernquelle: Nicht jede neue Methode wird auf Anhieb funktionieren. Wichtig ist, dass ihr daraus lernt – und offen über Hindernisse spricht.
- Zeit als Ressource behandeln: Würdest du Geld so leichtfertig ausgeben, wie du manchmal mit Zeit umgehst? Wahrscheinlich nicht. Also: Plane Zeit wie ein Budget.
Je konsequenter du diese Haltung im Team verankerst, desto entspannter wird euer Alltag – auch wenn das Aufgabenpensum gleich bleibt.
Keine Zeit fürs Zeitmanagement? Dann hol dir Hilfe von außen
Wenn du das Gefühl hast, du kommst gar nicht erst dazu, deine Prozesse zu optimieren, bist du damit nicht allein. Viele kleine Unternehmen stehen genau an diesem Punkt. Der Tagesbetrieb frisst jede freie Minute – und eine echte Struktur bleibt auf der Strecke.
Hier kommt externe Unterstützung ins Spiel. Denn du musst nicht alles selbst erfinden. Ein erfahrener Blick von außen kann in wenigen Wochen erreichen, wofür du intern Monate brauchen würdest.
Ein gutes Beratungsteam – wie fokus konzept – hilft dir z. B. bei:
- der Analyse deiner aktuellen Prozesse
- der Erarbeitung realistischer Workflows
- der Tool-Implementierung inkl. Teamtraining
- der Entwicklung von Redaktions- und Kampagnenplänen
- und der Entlastung durch operative Mitumsetzung, wenn’s brennt
Kurz gesagt: Wir geben dir nicht nur einen Plan – wir helfen dir, ihn umzusetzen.
Fazit: Zeit ist kein Gegner – wenn du sie richtig einsetzt
Zeitmanagement ist kein Hexenwerk – aber es braucht bewusste Entscheidungen. Gerade im Marketing, wo ständig Neues passiert, lohnt es sich doppelt, Strukturen zu schaffen. Du wirst produktiver, entspannter und erreichst mehr mit weniger Aufwand.
Mach den ersten Schritt – dein zukünftiges Ich (und dein Team) wird es dir danken.
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FAQs:
1. Wie unterscheidet sich Zeitmanagement im Marketing von anderen Bereichen?
Im Marketing ist der Mix aus kreativen, strategischen und operativen Aufgaben besonders komplex. Hinzu kommt der hohe Reaktionsdruck durch Trends und Plattformdynamiken – weshalb Zeitmanagement hier besonders flexibel und visuell organisiert sein sollte.
2. Wie oft sollte man Zeitmanagement überdenken oder anpassen?
Mindestens einmal pro Quartal. Neue Projekte, Tools oder Teamveränderungen erfordern meist auch Anpassungen im Workflow. Ein kurzer Monats-Review hilft zusätzlich, frühzeitig Überlastung zu erkennen.
3. Was bringt mir ein Redaktionsplan konkret?
Ein Redaktionsplan macht aus losem Ideen-Chaos einen Fahrplan. Du siehst auf einen Blick, was wann erledigt sein muss, wer zuständig ist und wo Lücken oder Wiederholungen entstehen. Das reduziert Last-Minute-Stress erheblich.
4. Kann man Zeitmanagement auch für kreative Prozesse nutzen?
Absolut. Kreative Prozesse brauchen zwar Freiraum, aber gerade dieser Freiraum muss geschützt und geplant sein – z. B. durch „Deep Work“-Zeitslots, in denen keine Meetings oder Anfragen erlaubt sind.
5. Sollte man das ganze Team ins Zeitmanagement einbinden?
Ja, unbedingt. Einzelne Systeme funktionieren nur dann gut, wenn sie gemeinsam getragen werden. Klare Rollen, transparente Pläne und eine geteilte Übersicht schaffen mehr Verlässlichkeit – und weniger Flaschenhals-Arbeit.