Warum Videomarketing gerade für KMUs so wirkungsvoll ist
Während große Unternehmen über eigene Videoabteilungen verfügen, haben kleinere Betriebe meist kein internes Know-how. Genau hier liegt der Vorteil: KMUs wirken oft authentischer – und das schätzen Nutzer. Ein sympathisches Video vom Geschäftsführer oder eine kurze Produktdemo aus dem echten Alltag wirkt oft ehrlicher als ein perfektes Werbevideo.
Auch in der regionalen Sichtbarkeit spielt Videomarketing eine entscheidende Rolle: Wer z. B. ein Erklärvideo auf seiner Google-Unternehmensseite einbindet oder auf Instagram zeigt, wie der Alltag im Betrieb aussieht, gewinnt nicht nur Reichweite – sondern auch Vertrauen in der Region.
Laut einer Studie von Wyzowl (2023) sagen 96% der Marketer, dass Videos geholfen haben, das Verständnis für ihr Produkt zu erhöhen – ein besonders wichtiger Punkt für erklärungsbedürftige Dienstleistungen.
Was ist Videomarketing – und welche Formate gibt es?
Ein Format wird oft vergessen: Behind-the-Scenes-Videos. Sie geben Kunden einen Blick hinter die Kulissen – z. B. wie ein Produkt entsteht, wie das Team arbeitet oder wie eine Dienstleistung vorbereitet wird. Das schafft Nähe und hebt dich von anonymen Mitbewerbern ab.
Ein weiteres wachsendes Format ist das Live-Video. Mit einem Smartphone lässt sich heute ganz einfach ein Livestream starten – ideal für Events, neue Produkteinführungen oder Q&A-Runden mit Kunden. Live-Videos erzeugen hohe Interaktion, weil sie direkt und spontan wirken.
Die größten Vorteile und typischen Fehler im Überblick
Was Videomarketing so stark macht
Videomarketing bietet viele Vorteile – besonders für KMUs, die mit begrenztem Budget maximale Wirkung erzielen wollen:
- Höhere Sichtbarkeit: Google und Social-Media-Plattformen bevorzugen Videos. Inhalte mit Video erscheinen oft weiter oben in den Suchergebnissen.
- Mehr Aufmerksamkeit: Nutzer bleiben länger auf Seiten mit eingebettetem Video. Studien zeigen, dass Videos die Verweildauer auf Webseiten um bis zu 80% erhöhen.
- Besseres Markenimage: Ein gut gemachtes Video vermittelt Professionalität – selbst bei kleinen Unternehmen.
- Höhere Conversion-Raten: Ein kurzes Video mit klarem Call-to-Action kann die Abschlussrate deutlich steigern.
- Mehr Vertrauen: Wenn echte Menschen aus dem Unternehmen vor der Kamera stehen, stärkt das die Kundenbindung.
- Einfachere Erklärung: Komplexe Produkte oder Dienstleistungen lassen sich in 60 Sekunden besser erklären als auf 1’000 Wörtern.
Was viele falsch machen – und wie du es besser machst
Auch wenn die Einstiegshürden heute gering sind, tappen viele Unternehmen in typische Fallen:
- Fehlende Zielsetzung: Ohne klares Ziel (z. B. Aufklärung, Verkauf, Recruiting) wird das Video beliebig.
- Zu lang oder zu kompliziert: Die ersten 3 Sekunden entscheiden, ob jemand weiterklickt oder dranbleibt.
- Schlechte Tonqualität: Nutzer tolerieren ein leicht wackliges Bild – aber kein Rauschen oder Hall.
- Zu wenig Fokus auf Mehrwert: Ein reines Werbevideo langweilt. Ein nützlicher Tipp oder eine Geschichte bleibt hängen.
- Kein Call-to-Action: Was soll der Zuschauer am Ende tun? Webseite besuchen? Termin buchen? Ohne klare Handlungsaufforderung verschenkst du Potenzial.
Tipp: Teste Videos im kleinen Kreis vorab – und beobachte die Reaktion. Oft genügt eine ehrliche Rückmeldung, um Schwächen zu erkennen.
Wie du mit einfachen Mitteln ins Videomarketing einsteigst
Viele Unternehmer:innen glauben, sie müssten für den ersten Schritt direkt eine Agentur beauftragen. Das kann helfen – aber auch der Selbstversuch lohnt sich!
Unser Tipp: Starte mit einem Video-Newsletter. Nimm ein kurzes Update für deine Kunden auf, sprich über ein neues Produkt oder eine Änderung im Service. Danach kannst du evaluieren: Hat es Reaktionen gegeben? Wurde das Video geöffnet oder geteilt?
Zudem: Nutze bestehende Inhalte! Ein häufig unterschätzter Hebel ist die Wiederverwertung. Du hast einen erfolgreichen Blogartikel? Mach daraus ein kurzes Video mit den drei wichtigsten Tipps. Du hast eine Präsentation gehalten? Teile einen Ausschnitt als Video auf LinkedIn.
Welche Strategie, Plattform und Frequenz zu dir passt
Um herauszufinden, welche Plattform zu dir passt, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Wo ist meine Zielgruppe am aktivsten?
- Welche Plattformen nutze ich selbst regelmäßig?
- Welche Inhalte will ich teilen – Unterhaltung, Information oder Beratung?
Eine einfache Grundregel:
- YouTube = ideal für ausführliche Erklär- oder Schulungsvideos
- Instagram/TikTok = perfekt für kurze, visuelle Inhalte (Storytelling, Tipps, Unterhaltung)
- LinkedIn = die erste Wahl für B2B, Recruiting oder Unternehmenskommunikation
- Website = das Zuhause für professionelle Inhalte (z. B. Imagefilm)
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Sanitärunternehmen hat auf TikTok mit kurzen „Lifehacks aus dem Alltag“ über 50 000 Follower gewonnen – weil es die Zielgruppe unterhaltsam angesprochen hat.
Das brauchst du wirklich: Technik, Planung & Umsetzung
Auch wenn du den Einstieg allein wagst – plane dir immer genügend Zeit für den Schnitt ein. Die Aufnahme dauert oft nur ein paar Minuten, aber der Schnitt, die Textüberlagerungen, Untertitel und Musikwahl können schnell mehrere Stunden beanspruchen.
Hier einige Tools, die Dir den Einstieg erleichtern:
- CapCut (mobil): ideal für Reels & TikToks
- DaVinci Resolve (Desktop, kostenlos): für professionelle Bearbeitung
- Canva Pro: mit Video-Templates und einfachen Schnittfunktionen
- Descript: Textbasierter Videoschnitt, super für Interviews oder Tutorials
Und ganz wichtig: Teste verschiedene Thumbnails (Vorschaubilder), denn sie entscheiden über die Klickrate!
So misst du, ob dein Video funktioniert – und was du daraus lernst
Neben den klassischen Metriken wie Views und Likes solltest du auch qualitative Rückmeldungen berücksichtigen:
- Hat sich jemand nach dem Video bei dir gemeldet?
- Haben Kunden auf ein bestimmtes Video Bezug genommen?
- Kam durch das Video mehr Besuch auf deine Website?
Du kannst auch A/B-Tests durchführen: Lade zwei ähnliche Videos hoch, aber ändere z. B. den Titel oder den ersten Satz. So lernst du, was besser funktioniert.
Tipp: Nutze in YouTube oder LinkedIn die Captions-Funktion – sie hilft nicht nur bei der Barrierefreiheit, sondern verbessert auch die SEO.
Kosten, Aufwand und unsere Tipps für kleinere Budgets
Was kostet ein Video wirklich?
Die Kostenfrage ist für KMUs oft der entscheidende Punkt – und die gute Nachricht lautet: Es gibt passende Lösungen für jedes Budget.
Preisbeispiele (ungefähr):
- DIY-Video mit Smartphone & Canva: 0–200 CHF (nur deine Zeit & ggf. Software)
- Halbprofessionell mit externer Hilfe beim Schnitt: ab 500 CHF
- Full-Service mit Konzept, Dreh und Postproduktion: ab 1 500–3 500 CHF, je nach Umfang
Ein häufiger Irrtum: „Gute Videos müssen teuer sein.“ Nein – sie müssen durchdacht sein. Gerade im KMU-Kontext kommt es oft besser an, wenn Videos echt statt überproduziert wirken.
Wie du mit wenig Budget das Beste rausholst
- Nutze vorhandene Ressourcen: Räume, Produkte, Mitarbeitende – alles kann Teil des Videos sein.
- Fokussiere auf ein Format: Z. B. ein wiederkehrendes „Tipp-der-Woche“-Video statt viele unterschiedliche Inhalte.
- Batch-Produktion: Drehe mehrere kurze Clips an einem Nachmittag. Spart Zeit und senkt Kosten.
- Arbeite mit Profis – aber punktuell: z. B. für Schnitt, Intro oder Animationen.
Beispiel aus der Praxis: Ein Coiffeur aus Luzern hat mit einem einzigen Video auf Instagram über 40 neue Terminbuchungen erzielt – gedreht mit dem Handy, aber clever geschnitten und mit Untertiteln versehen.
Fazit: Videomarketing ist einfacher, als du denkst
Viele KMUs schrecken vor Videomarketing zurück, weil sie glauben, es sei zu aufwändig, zu teuer oder nur etwas für große Marken. Doch genau das Gegenteil ist der Fall:
- Du erreichst mit einem Video in Sekunden, was Texte oft nicht schaffen.
- Du baust Vertrauen auf, bevor der Kunde dich kontaktiert.
- Du positionierst dich als modernes, zugängliches Unternehmen.
Der wichtigste Schritt ist nicht der perfekte Plan – sondern der erste Versuch. Und wenn du Unterstützung brauchst, sind wir da. Mit einem flexiblen Angebot, das zu dir passt.
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FAQs:
1. Wie lange dauert es, bis ein Video sichtbare Ergebnisse bringt?
Das hängt vom Kanal und Ziel ab. Erste Reichweiten-Erfolge sieht man oft nach wenigen Tagen, spürbare Auswirkungen auf Anfragen oder Verkäufe meist nach 4–6 Wochen.
2. Muss ich selbst vor die Kamera treten?
Nein. Es gibt viele Möglichkeiten: Animierte Videos, Sprecher:innen, Text-in-Video-Formate oder Kundenstatements. Aber persönliche Präsenz wirkt oft besonders authentisch.
3. Sind Videos auch für lokale Unternehmen sinnvoll?
Unbedingt! Lokale Unternehmen profitieren sogar besonders, weil sie mit Videos Nähe und Vertrauen aufbauen können – z. B. durch Einblicke in den Alltag oder Kundenerfahrungen.
4. Wie oft sollte ich bestehende Videos aktualisieren?
Alle 12–18 Monate oder wenn sich Inhalte, Preise oder Angebote stark ändern. Bei Evergreen-Themen reicht oft eine kleinere Anpassung.
5. Gibt es Förderungen für Videomarketing bei KMUs?
In der Schweiz bieten gewisse Kantone, Branchenverbände oder Digitalisierungsinitiativen Förderprogramme. Es lohnt sich, bei der Standortförderung oder Handelskammer nachzufragen.